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Divmed – Diversität beim medizinischen Führungskräftenachwuchs

Newsletter FMCH 02/2022 vom 30.06.2022

Divmed – Ein Projekt zur Förderung von Chancengleichheit und Diversität beim medizinischen Führungskräftenachwuchs

Dieser Bericht stammt aus dem Newsletter 02/2022 der FMCH. Den vollständigen Newsletter finden Sie hier.

 

Verschiedene Studien aus der Schweiz zeigen, dass die akademische Laufbahn in der Medizin und eine Chefposition als Berufsziel an Attraktivität verlieren. Viele angehende Ärztinnen und Ärzte streben keine Vollzeitbeschäftigungen mehr an und 10% der Ärzteschaft in der Schweiz steigt vorzeitig aus dem Beruf aus. Die häufigsten Gründe hierfür sind das hohe Arbeitspensum, ungünstige Arbeitszeiten, die schlechte Vereinbarkeit von Privatleben, Beruf und Forschung und die wettbewerbsorientierte, hinderliche Organisationskultur. Besonders ausgeprägt ist diese Problematik in chirurgischen Fächern.

Aus der Forschung kennen wir zwei Ansätze, um dem Verlust von Wissenschafterinnen und Wissenschaftern in der Medizin entgegenzuwirken und die Diversität bei akademischen Leitungspositionen in der Medizin zu erhöhen: Entweder werden die akademischen Nachwuchskräfte speziell gefördert („fix the women“) oder die Institutionen werden verändert („fix the institution“). Eine zukunftsweisende Initiative von 2013 aus der Klinik für Chirurgie am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein unter dem Namen „FamSurg“ zeigt, dass mit dem institutionellen Ansatz, auf die Chirurgie angepasste Massnahmenpakete, von denen viele auf die Verhältnisse in der Schweiz übertragbar sind, wirksam umgesetzt werden können.

Auch das Projekt Divmed setzt bei den Institutionen an. Denn nur durch eine nachhaltige Veränderung der Organisationsstrukturen und der Arbeitskultur können in Zukunft genügend Ärztinnen und Ärzte für eine akademische Karriere motiviert und darin gehalten werden. Finanziert von swissuniversities im Rahmen des Programms P7 „Diversität, Inklusion und Chancengerechtigkeit in der Hochschulentwicklung 2021 – 2024“ fokussiert das nationale Projekt Divmed auf zwei Bereiche:

 

• Es fördert den Wissensaustausch zwischen den medizinischen Fakultäten im Bereich Diversität und Chancengleichheit und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit, gemeinsam über Erfahrungen, Best-Practice und die Herausforderungen in der Umsetzung von Chancengleichheitsmassnahmen zu diskutieren und voneinander zu lernen. Dafür treffen sich die Chancengleichheitsverantwortlichen der Fakultäten zweimal im Jahr an einem der beteiligten Standorte oder virtuell zum gegenseitigen Austausch.

 

• Divmed zeigt auf, welche Massnahmen zur Förderung der Chancengleichheit an den verschiedenen Fakultäten bereits erfolgreich umsetzt werden. Eine Übersicht dieser Massnahmen findet sich auf der dreisprachigen Projekt-Homepage (www.divmed.uzh.ch). Auf Basis dieses Wissens können die medizinischen Fakultäten darin unterstützt werden, in ihren eigenen Kliniken und Instituten neue Massnahmen wie zum Beispiel die Ausschreibung von Stellen in Teilzeitpensen oder die Einführung von Top-Sharing oder Pool-Top-Sharing (mehrere Führungskräfte teilen sich fachliche und disziplinarische Führung) zu entwickeln und auszuprobieren.

 

Für mehr Informationen steht Ihnen die Projektleiterin Dr. Christina Seyler über divmed@chess.uzh.ch sehr gerne zur Verfügung. Gerne unterstützt sie Sie dabei, neue Massnahmen umzusetzen oder ihre Erfahrungen über ihre Klinik/Institut hinaus bekannt zu machen.